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1848
Kordon, Klaus
1848
Beltz & Gelberg Verlag 1997
528 Seiten

Katalog 97/98:

Alter: Ab 14 Jahren
Kategorie: Kinder & Jugendbücher
[Titelübersicht]
[Autorenübersicht]

Berlin 1947/48. Die 15-jährige Jette lebt mit ihrer älteren Schwester Guste und deren unehelichem Kind in einem armseligen Loch über dem Haustor. Die "Sternenkiekerguste" ist Dirne, und sie verdankt es ihrem aussergewöhnlichen Humor, das Leben auf der Strasse zu ertragen. Jette kümmert sich um das kleine Fritzchen - viel lieber würde sie selbst auch arbeiten gehen, da das Geld hinten und vorne nicht reicht. Doch so verbringt sie Stunden am Fenster und beobachtet das Treiben auf der Strasse. Am meisten hält sie Ausschau nach Frieder, der jedes Mal in ihr Fenster blickt, wenn er das Haus verlässt. Der 17-jährige Zimmermann wohnt mit seiner Mutter unterm Dach, und seit er Jette zum ersten Mal gesehen hat, liegen jeden Morgen drei Kartoffeln vor ihrer Tür.
Frieder geht gerne zur Arbeit, denn seine Kollegen sind gute Kumpel, die sich über alles ernsthafte Gedanken machen - jeder auf seine Art. Rackebrandt, der Altgeselle, wird zu seinem politischen Lehrmeister, und so denkt Frieder zum ersten Mal über Begriffe wie Freiheit und Gleichheit nach. Als die Kartoffelpreise ins Unermessliche steigen, kommt es zu einem grossen Aufruhr. Auch Frieder ist mit seinen Kollegen dabei, was ihn die Freiheit kostet. Im Gefängnis lernt er die verschiedensten Leute kennen: Handwerker, einfache Arbeiter und Studenten. Sie alle träumen von der Republik, und von demokratischen Verhältnissen. Als Frieder nach acht Monaten entlassen wird, weiss er mehr denn je über die deutschen Verhältnisse.
Auch Jette versteht, warum Frieder beim "Kartoffelaufstand" dabei war: "Wer Hunger hat macht manches, was er sonst nicht machen würde". Sie hat sich zunächst um Frieders Mutter gekümmert, die schwer krank war. Im Laufe der Zeit wird sie auch für Jette, Fritzchen und Guste wie eine Mutter - sie hat eingesehen, dass Guste trotz ihres Gewerbes ein guter Mensch ist. Jetzt kann Jette auch eine zeitlang in der Fabrik arbeiten. Als Frieder entlassen wird, entwickelt sich die zarte Liebesgeschichte von Jette und ihm. Sie halten zusammen, komme, was da wolle!
Im März 1848 überschlagen sich die Ereignisse. Frieder steht hinter den Barrikaden, denn der Kampf für die Demokratie geht weiter. Doch es geht auch um Leben und Tod - um ein Haar wären Frieder und sein engster Freund Michael niedergemetzelt worden. Viele andere hatten weniger Glück - Frieders Kollegen, der Bäckerjunge, Felix, der Student, und - Guste. Doch es gibt auch Hoffnung. Hoffnung auf ein besseres Leben für Jette, Frieder und Fritzchen.

In diesem zutiefst menschlichen Roman erweist sich Klaus Kordon einmal mehr als genauer Schilderer des sozialen Milieus und Chronist der deutschen Geschichte aus der Sicht der kleinen Leute.
Lesenswert ist auch das Nachwort, in dem Klaus Kordon die politischen Ereignisse noch einmal auf den Punkt bringt. Denn leider hat letzten Endes nur das Besitzbürgertum einen -vor allem wirtschaftlichen- Sieg errungen. Der grösste Teil des deutschen Volkes ist um Recht und Freiheit betrogen worden. Doch trotz ihrer Niederlagen hat die Revolution von 1848 Wirkung hinterlassen - sie ist Ursprung vieler europäischer demokratischer Parteien.

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